Freude in Christus Liebe Schwestern und Brüder, unser Stammapostel ruft uns im Jahr 2015 zur Freude in Christus auf. Als Leitwort gab er uns im Neujahrsgottesdienst das Bibelwort aus Habakuk 3,18 mit auf den Weg: „Aber ich will mich freuen des Herrn und fröhlich sein in Gott, meinem Heil.“
Der Prophet Habakuk lebte in einer Umgebung, in der göttliche Werte und Ordnungen kaum etwas galten. Seine Zeitgenossen lebten ausschließlich nach eigenen Vorstellungen. Dennoch ging es ihnen gut und sie hatten Erfolg. Habakuk dagegen versuchte, sein Leben gewissenhaft nach göttlichen Maßstäben zu gestalten. Er betete, ja schrie oft zum Herrn, hatte aber das Gefühl, dass Gott ihn nicht hören wollte (vergleiche Habakuk 1,2). Er fühlte sich allein gelassen. Dennoch blieb er beim Herrn und empfing dadurch Freude und Kraft.
Auch wir leben in einer Zeit, in der der Glaube an Gott und seine Wirksamkeit abnimmt und göttliche Ordnungen und Werte kaum noch Beachtung finden. Irdisches Streben steht im Vordergrund. „Erfolg um jeden Preis“ ist für viele zum Maßstab geworden. Durch eine gewis-se Ichbezogenheit schwindet das Interesse am Nächsten. Man will „alles mitnehmen“.
Wenn wir das beobachten, stellen wir fest, dass viele Menschen mit dieser Lebenseinstellung Erfolg haben. Da kann schon einmal die Frage aufkommen: „Lohnt es sich, seines Glaubens zu leben?“
Manche Beispiele in der Bibel zeigen, dass es sich dennoch lohnt, sich zu Gott zu halten: Daniel beugte sich nicht vor dem Gebot des Königs Darius. Gott bekannte sich zu ihm und errettete ihn aus der Löwengrube. Auch Josef verbitterte nicht unter den Enttäuschungen, die er erleben musste. Er hielt sich zum Herrn und Gott segnete ihn und seine Familie.
Wir wollen in allen Lebenslagen unser Vertrauen auf Gott setzen.
Habakuk wollte sich im Herrn freuen. Er wandte sich also bewusst dem Herrn zu und erhielt neue Kraft: „Denn der Herr ist meine Kraft“ (Habakuk 3, aus 19). Hinwendung zu Gott durch intensives Gebet und das Vertrauen auf ihn vermitteln uns auch heute Freude im Herrn. Wir empfangen Kraft, unseres Glaubens zu leben und erfahren auch in unserem irdischen Leben Gottes Hilfe und seinen Segen.
Ein Gedanke unseres Stammapostels hat mich noch besonders beschäftigt. Er hat einen Schwerpunkt auf die Freude in der Gemeinschaft gelegt. Diese wird sicherlich hier und da auch einmal getrübt. Vielleicht fällt es manchmal schwer, gewisse Entwicklungen einzuord-nen oder immer Verständnis für die Jugendlichen und Kinder aufzubringen. Ich bin mir aber sicher, ihr betet darum und tut alles dafür, dass jeder einen Platz in unserer Gemeinschaft hat.
Wenn wir unsere Gemeinden aus diesem Blickwinkel betrachten, dann können wir uns über diese Gemeinschaft der Gotteskinder freuen und sie genießen, auch wenn immer wieder einmal menschliche Unvollkommenheiten auftreten.
Wenn wir in 2015 wieder unsere Gaben und Fähigkeiten im Sinne des Evangeliums für un-seren Gott einsetzen, uns ihm zuwenden, dann wird er im neuen Jahr für unser Leben und unseren Glauben Freude in und durch Christus schenken.
Verbunden mit einem großen Dank für all euren Einsatz grüße ich gemeinsam mit Bezirks-apostel in Ruhe Armin Brinkmann sowie den Aposteln und Bischöfen sehr herzlich,
euer
Rainer Storck
© Gruppe Senioren West